Mirjamsonntag

Aus der Praxis für die Praxis kommt die jährliche Arbeitshilfe zum Mirjamsonntag.

Die Genderstelle sucht einige Jahre im voraus Gruppen und Kreise aus haupt- und ehrenamtlichen Frauen und Männern, die den Sonntag zur gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern gestalten wollen. Aus verschiedenen Kirchenkreisen und Arbeitsfeldern werden so ganz verschiedene Themen und Beiträge erstellt, um einen spannenden Gottesdienst am Mirjamsonntag gestalten zu können.

Der 14. Sonntag nach Trinitatis trägt den Namen »Mirjamsonntag: Kirchen in Solidarität mit den Frauen«. An diesem Tag ist die Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft Thema des Gottesdienstes. Dabei kommen Frauengestalten in der Bibel, weibliche Gottesbilder und die Lebenswirklichkeit von Frauen in allen Zeiten und Kulturen besonders in den Blick. Kreativ und die Phantasie beflügelnd lässt sich diese Thematik zugespitzt mit dem Namen einer biblischen Frauengestalt, der Prophetin Mirjam, verbinden. Mirjam spielt in der jüdischen und christlichen Frauenbewegung eine prominente Rolle. Am Mirjamsonntag wird wie am Männersonntag (dritter Sonntag im Oktober) deutlich, dass das Geschlecht auch beim Nachdenken über Bibel, Glaube und Theologie eine Rolle spielt.

Visionärinnen – gestern und heute: Mirjamheft 2023

Das Materialheft für den Mirjamsonntag am 14. Sonntag nach Trinitatis (in diesem Jahr der 10.9.) kommt aus dem Kirchenkreis Bonn. Aus verschiedenen Zeiten und Kontexten werden Visionärinnen vorgestellt: z.B. Hildegard von Bingen, die durch besondere Gotteserfahrungen zur Klostergründerin und Naturmedizinerin wurde. Aber auch Sojourner Truth, die im 19. Jh. gegen die Sklaverei predigt und mit dem Satz „Ain`t I a woman“ berühmt wurde, wird als Visionärin gewürdigt, wie auch Jane Goodall, die als Primatenforscherin bis heute für Tier- und Artenschutz steht und einen respektvollen Umgang mit der Natur.

Mutig fragen die Autorinnen des Mirjamhefts: Rechnen wir eigentlich mit Visionen oder stempeln wir Menschen als krank ab, die über das für uns Wirkliche hinaussehen? Und wie passt dazu die Verheißung des Joel, die in der Pfingsterzählung aufgegriffen wird:

Eure Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben – Visionärinnen gestern und heute.

Viel Freude mit diesen Fragen in den Vorbereitungskreisen.

Bibeltexte sind Joel 3, 1 und Apg 2, 17

Einzelexemplare können gerne bei der Stabsstelle Vielfalt und Gender per E-Mail bestellt werden.

Online ist es bereits hier und unten im Downloadbereich verfügbar.