Gewalt hat viele Gesichter
Frauen erfahren sie körperlich, wenn sie geschlagen oder vergewaltigt, ihre Genitalien verstümmelt werden. Sie erleben sie als strukturelle Diskriminierung im alltäglichen Leben durch eine geschlechtshierarchisch geprägte Arbeitswelt und ein ungerechtes Steuer- und Rentensystem. Sie erleiden seelische Verletzungen als Opfer von Frauenhandel und sexuellen Übergriffen.
Dass auch Männer Opfer von Gewalt sind, war lange ein Tabu-Thema. Gerade die Debatte um den sogenannten Kindesmissbrauch, also sexualisierter Gewalt gegen Jungen und Mädchen, hat Männer dazu gebracht, das Schweigen zu brechen.
Sexualisierte Gewalt und Kirche
Bereits seit 2003 gibt es in der Evangelischen Kirche im Rheinland ein strukturiertes Verfahren zum Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung. Die Landessynode 2020 hat das „Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt“ verabschiedet.
Umfassende Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt, Missbrauch und Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung finden Sie hier . Dort können Arbeitshilfen zu Präventionskonzepten, Kontakte zur Ansprechstelle und zur Meldestelle und gesetzliche Regelungen zum Thema eingesehen werden.
„Orange the world“ – 25. November Internationaler Tag zur Beednigung der Gewalt gegen Frauen
Mit dem Handzeichen bekennt die Kirchenleitung klar: Stoppt Gewalt gegen Frauen!
Aus diesem Grund haben die Mitglieder der Kirchenleitung vor dem Landeskirchenamt in Düsseldorf die orangene Flagge des bundwsweiten Hilfetelefons gehisst.
Flagge zeigen, „Orange the world“ und Thursdays in Black
Flagge zeigen gegen Gewalt – das geschieht auch in der EKiR an vielen Orten. Mit der Fahne des bundesweiten Hilfetelefons setzen die Stabsstelle Vielfalt und Gender und das Landeskirchenamt ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Viele Gemeinden hissen die Flagge zum 25. November und planen Aktionen.
International wird auch die Fahne von Terre des Femmes mit der Botschaft „frei leben – ohne Gewalt“ von hunderten von Organisationen in aller Welt am Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November genutzt, um ein weithin sichtbares Zeichen gegen die tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen.
Darüber hinaus werden vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, Gebäude und Innenräume, Kirchen und Gemeindehäuser orange beleuchtet oder gestaltet, um ein Zeichen für Menschenrechte zu setzen und auf die globale Pandemie der Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen – eine Pandemie, die nahezu unsichtbar bleibt.
Ganzjährig behält der Ökumenische Rat der Kirchen das Thema im Blick durch die Aktion „Thursdays in black“ – Donnerstags in schwarz, die Kirchenvertreter*innen dazu aufruft, sich jeden Donnerstag schwarz zu kleiden, um die Trauer über die anhaltende Wirklichkeit von geschlechtsspezifischer Gewalt auszudrücken.