Mirjamsonntag

Arbeitsheft zum Mirjam-Sonntag 2025

Und hätte ich die Liebe nicht so wäre ich nichts – Queerer Widerstand

 

Das Materialheft für den Mirjamsonntag am 14. Sonntag nach Trinitatis wurde dieses Jahr gestaltet von der Queeren Kirche, Köln.

Erstmals wird das Thema des Mirjamsonntags – die gerechte Gemeinschaft von Menschen jeglichen Geschlechts – explizit queertheologisch beleuchtet. Das Timing passt: denn erstmals hat sich auch die Landessynode im Februar 2025 mit LGBTQIA+ Themen beschäftigt.

Damit Gemeinden einen „queeren“ Gottesdienst feiern können, braucht es zuerst viele Erklärungen und Hintergrundinfos, die das Heft in einem queeren ABC, aber auch in grundsätzlichen Erklärungen zu einer queeren Hermeneutik bietet – blättern Sie rein und Sie entdecken die Beyoncé Methode!

So provokant wie die farben- und formstarke Gestaltung des Hefts ist der Text aus Hohelied 5, 2-8 in dem es um Lustempfinden geht, um vergebliches Warten und um Gewalterfahrungen. Queere Menschen wollen nicht länger gezwungen sein, ihre Sexualität oder geschlechtliche Identität zu verbergen. Wo sie sich zeigen, droht ihnen auch in unserer Gesellschaft und sogar in unserer Kirche allzu oft Ausgrenzung, Abwertung und Gewalt. Davon erzählt die Bibel schonungslos. Und damit ist die Bibel ein Raum, in dem queere Menschen sich wiederfinden können und den sie für sich beanspruchen und erschließen können.

 

Das diesjährige Mirjamheft ist eine Chance für Gemeinden, gezielt auf queer Orte und Menschen in ihrem Bereich zuzugehen und Kirche als safe space für Menschen unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung erfahrbar zu machen. Nutzen Sie diese Chance und zeigen Sie sich als Allies, als verbündete/solidarische Menschen an der Seite derer, die Ausgegrenzt werden. Denn: Hätte ich die Liebe nicht, so wäre ich nichts …

 

Das Arbeitsheft steht zum Download bereit. Einzelne Exemplare können gerne über die gender@ekir.de bestellt werden.

 

 

Die Genderstelle sucht einige Jahre im voraus Gruppen und Kreise aus haupt- und ehrenamtlichen Frauen und Männern, die den Sonntag zur gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern gestalten wollen. Aus verschiedenen Kirchenkreisen und Arbeitsfeldern werden so ganz verschiedene Themen und Beiträge erstellt, um einen spannenden Gottesdienst am Mirjamsonntag gestalten zu können.

Der 14. Sonntag nach Trinitatis trägt den Namen »Mirjamsonntag: Kirchen in Solidarität mit den Frauen«. An diesem Tag ist die Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft Thema des Gottesdienstes. Dabei kommen Frauengestalten in der Bibel, weibliche Gottesbilder und die Lebenswirklichkeit von Frauen in allen Zeiten und Kulturen besonders in den Blick. Kreativ und die Phantasie beflügelnd lässt sich diese Thematik zugespitzt mit dem Namen einer biblischen Frauengestalt, der Prophetin Mirjam, verbinden. Mirjam spielt in der jüdischen und christlichen Frauenbewegung eine prominente Rolle. Am Mirjamsonntag wird wie am Männersonntag (dritter Sonntag im Oktober) deutlich, dass das Geschlecht auch beim Nachdenken über Bibel, Glaube und Theologie eine Rolle spielt.